Friedensforum Johanniskirche

Johanniskirche

Die Johanniskirche - älteste Kaufmannkirche Deutschlands - ist mit ihrem Erscheinungsbild prägend für das Stadtbild. In unmittelbarer Nähe zum Rathaus am Altem Markt und zur Elbe, ist sie seit Oktober 1999 der Öffentlichkeit als restauriertes Gebäude wieder zugänglich. Die sich am historischen Bestand orientierenden Baumaßnahmen haben zu einem deutschlandweit einmaligen, beeindruckenden, modernen Konzert-, Tagungs- und Ausstellungsort geführt, die der Landeshauptstadt Magdeburg gleichzeitig die weit zu sehende Silhouette am Elbufer wieder geschenkt hat. Einen wunderbaren Panoramablick über die Landeshauptstadt hat man von der Aussichtsplattform des Südturms in 52 m Höhe (über 277 Stufen erreichbar).

Mit dem 2020 vollendeten Wiederaufbau der Johanniskirche hat Magdeburg einen besonderen Ort seiner Stadtentwicklung wiedergewonnen. Im Laufe der Zeiten vier Mal zerstört und wiederrichtet, verkörpert sie das Trauma von Krieg und Zerstörung, steht aber vor allem für die Kraft zum Neuanfang, über die die Magdeburgerinnen und Magdeburger immer verfügten.

Als Magdeburg nach 1989 seine Geschicke wieder selbst in die Hand nehmen durfte, sich zurückmeldete als Stadt mitten in Europa, wurde der Wiederaufbau der Johanniskirche zum Symbol dieses Neuanfangs. Das älteste Gotteshaus der Magdeburger, Kirche des Rates und der Kaufleute, jahrhundertelang die gute Stube der Stadt wurde wiederaufgebaut als Feststätte für besondere Anlässe und als Erinnerungsort an Zerstörung und Wiederaufbau als DNA dieser Stadt. Als Versammlungsstätte der Bürgerschaft bildet die Johanniskirche die Keimzelle der Altstadt und ein Gegenstück zum Magdeburger Dom in seiner europäischen Dimension. Wie kaum ein anderer Ort ist sie daher geeignet, Magdeburg von seinen Anfängen bis zur Gegenwart erfahrbar zu machen.

Der renommierte Künstler Max Uhlig hat mit der Gestaltung der sechs Langhaus- und sieben Chorfenster in der Johanniskirche zwischen 2014 und 2017 ein epochales Kunstwerk von Zerstörung und Neuanfang erschaffen, das weit über die Elbestadt hinausstrahlt. Uhlig zeichnet mit seiner Fenstergestaltung ein stark abstrahiertes Bild von Pflanzen und Landschaften. In den intensiven feurigen Farben der Landschaft kann man aber auch die Flammen sehen, die Magdeburg in der Vergangenheit mehrmals zerstörten. In gleicher Weise stehen die stilisierten, in die Höhe wachsenden Rebstöcke für neues Leben.